Im Dekanatsbezirk Neustadt an der Aisch gibt es 140 kirchliche Immobilien, im wesentlichen Kirchen, Gemeindehäuser, Pfarrhäuser, Kirchen und Kindergärten. Wir hängen in den Kirchengemeinden sehr an unseren Gebäuden. Sie sind mit vielen Erinnerungen verbunden und deshalb für uns auch kirchliche Heimat. Trotzdem kommen im Bereich der Immobilien große Veränderungen auf uns zu.
Die Zahlen der Mitglieder in der Evangelischen Kirche in Bayern gehen zurück. Die finanziellen Spielräume schrumpfen – jetzt schon, aber in Zukunft noch deutlich stärker. Lange Zeit konnte die Landeskirche die Kirchengemeinden im Bereich der Immobilien umfangreich unterstützen – das ist inzwischen nur noch sehr eingeschränkt möglich. Dazu sind Anforderungen des Klimaschutzes zu beachten. Deshalb hat die Landeskirche den Dekanaten und den Kirchengemeinden verbindlich vorgegeben, dass in den nächsten Jahren rund 50 % des Gebäudebestands der Kirchen, Gemeindehäuser und Pfarrhäuser aufzugeben sind. Das stellt uns im gesamten Dekanat vor gravierende Herausforderungen. Schmerzhafte Entscheidungen werden notwendig werden.
Die 50 %-Vorgabe betrifft alle Kirchengemeinden – ohne Ausnahme.
Die Landeskirche hat dafür ein Entscheidungsmodell vorgegeben, in das die Gebäude kategorisiert werden sollen:
- Kategorie A: langfristig, d.h. über das Jahr 2035 hinaus aus Kirchensteuermittel zu erhaltende Gebäude
- Kategorie B: mittelfristig, d.h. bis zum Jahr 2035 zu transformierende oder aufzugebende Gebäude
- Kategorie C: Gebäude für die ein unverzügliche Veränderungs- bzw. Aufgabebedarf besteht
In unserem Dekanat werden wir uns gemeinsam auf den Weg machen! Der Gestaltungsraum sind für uns die Regionen und nicht die einzelnen Kirchengemeinden.
Zu diesem Weg rät uns auch die Landeskirche. Wir fragen nach gemeinschaftlichen, solidarischen Lösungen:
- Wo können Gebäude gemeinsam genutzt werden?
- Wo lassen sich Kräfte und Ressourcen sinnvoll bündeln?
- Wie gehen wir mit Gebäuden um, die wir in den Kirchengemeinden nicht weiter nutzen können?
- Wie können wir mit unseren Kommunen umgehen?
Im Herbst machen wir uns auf den Weg mit regionalen Kirchenvorstandsabenden.
Dekanin Ursula Brecht