"Heute könnt Ihr mal so richtig Deutsch sprechen üben" - mit dieser Ermutigung begrüßte Pfarrerin Heidi Wolfsgruber die Männer und Frauen aus der Ukraine, die derzeit den Deutschkurs bei Katharina Werner in Emskirchen besuchen. Doch spätestens als es im Museum Kirche in Franken um die dortige Sonderausstellung "Evangelische Migrationsgeschichte(n)" ging, brauchte es eine ganz andere Art der Ermutigung: "Unser Herz ist schwer" - mit diesen Worten und die Hand demonstrativ auf dem Herzen wird klar, dass das Leben in einem anderen Land und die Sorge um die in der Ukraine lebenden Angehörigen und Freunde für alle eine große psychische Belastung mit sich bringt.
Alle Ukrainer und Ukrainerinnen arbeiten in Schicht und gehen zudem mehrere Tage die Woche zum Deutschunterricht. Sie verstehen schon viel, wollen aber vor allem auch Sprechen lernen. Zudem finden sie bei "Frau Katharina", wie sie ihre Lehrerin respektvoll und zugleich herzlich nennen, seelische Unterstützung. Wie eine Glucke hat diese ihre Schützlinge unter ihre Fittiche genommen und schenkt ihnen das, was am meisten fehlt: ein Gefühl von Heimat in der Fremde.
Gerne nehmen alle am Ende der Führung den Segen in Form von Segensbändchen an und betonen wie schön es wäre, wenn die, die sich Christen nennen, denn auch versuchen würden, nicht gegeneinander Krieg zu führen. Neben der Hilflosigkeit und auch Traurigkeit zeigt sich aber vor allem auch das Ringen um Hoffnung: "Wir wollen nicht aufgeben zu hoffen, dass dieser Krieg irgendwann vorbei sein wird - und dann fangen wir neu an!" Und darauf stoßen sie denn auch beim gemeinsamen Mittagspicknick mit dem mitgebrachten Wein an: "Auf ein Leben in Frieden!"